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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 14

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
14 des Kaisers Vespasian durch ihre Orakelsprche die Germanen zum Frei-heitskampfe aufrief und wie eine Gttin verehrt wurde. Zauberei und Wahrsagerei waren weitverbreitet, und auch der Glaube an Hexen, der erst in spterer christlicher Zeit auftaucht, mu als ein Rest aus heidnischer Vorzeit augesehen werden.') d) Die Bestattung der Toten war durch Religion und Sitte geboten. Die Leichen wurden entweder begraben oder verbrannt, die Asche und die Knochenreste gewhnlich in einer Urne gesammelt, die meist zu mehreren zusammengestellt und mit einem Erdhgel bedeckt wurden. In einigen Gegenden findet man Dolmen, freistehende Grabkammern aus groen Steinblcken, oder Ganggrber. Die einzelnen Leichen wurden in liegender oder sitzender Stellung bestattet. Da das Leben im Jenseits als eine Fortsetzung des diesseitigen gedacht wurde, pflegte man den Toten alles mitzugeben, was ihnen im Leben lieb oder unentbehrlich gewesen war, Waffen und Schmuckgegenstnde, Gerte aus Stein und Kupfer und anderem Metall. Die gefallenen Helden wurden von den Walkren in die Himmelsburg Walhalla gebracht, wo sie sich an lustigen Jagden und Heldenkmpfen aller Art erfreuten. Frhliche Gelage wurden abgehalten, bei denen sie den kstlichen Met aus den Hrnern der Auerochsen oder den Schdeln erschlagener Feinde tranken. Die Strohtoten, d. h. alle, welche nicht den Tod auf der Walstatt gefunden hatten, waren von den Freuden des Himmels ausgeschlossen; sie kameu in das schaurige, unterirdische Reich der grimmigen Hel oder Hela. Ein wtender Hund bewacht den Eingang. Der Saal heit Elend, die Schssel Hunger, das Wasser Gier, der Knecht Trg, die Magd Langsam, die Schwelle Einsturz, das Bett Krankheit, der Vorhang Unheil. e) Entstehung der Welt, Weltuntergang und Welt-erneneruug. Im Anfange der Zeit war und) der Edda nichts vor-handen als ein ungeheurer Abgrund; nach Norden hin bildete sich die kalte Nebelwelt Nislheim, nach Sden hin die Feuerwelt Muspel-heim; der ghnende Abgrund zwischen beiden war mit Eis gefllt. Da kam von Muspelheim ein Funke herbergeflogen, siel in den Abgrund, belebte das Eis und bildete das erste lebendige Wesen, den Riesen Imir, den Stammvater der Frost' und Eisriesen. Odin erschlug den Riesen, und aus seinen: ungeheuren Leibe flssen soldje Strme Blutes, da alle Frostrieseu ertranken. Aus dem Riesenleibe bildete Odin die Welt, ans dem Schdel den Himmel, aus dem Gehirn die Wolken, ans den 3) Wacker, Lesebuch Nr. 178: Weise Frauen bei den alten Germanen."

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 15

1849 - Münster : Coppenrath
15 reshier steigt die Rebe fünfzig bis sechzig Fuß hoch die Ulmen und Papeln hinan und hängt ihre Trauben aus. Wie zu Triumphbögen schlingt sie ihre grünen Gewinde fort und fort, von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. Der weinreiche Massikus, ein Zweig der Apenninen, durchzieht nordwestlich das Land. Am Fuße desselben breitet sich das fruchtbare Falernerthal, das Tempe Italiens, aus, nach welchem der Berg selbst auch wohl „der Falerner" genannt wird. Um den Busen von Puteoli herum zieht sich eine steile Fels- wand, die in das Vorgebirge Misenum ausläuft. Im Inneren des Landes erhebt sich als einzelner Bergkegel der Vesuvius bis zu einer Höhe von 3500 Fuß. Eine außerordentliche Frucht- barkeit wird am Fuße dieses für die Umgegend so gefährlichen Nachbaren gefunden. Durch einen schrecklichen Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 79 nach Ehr., bei welchem auch der ältere Plinius, dieser unerschrockene Naturforscher, seinen Tod fand, wurden die drei an seinem Fuße gelegenen Städte, Herkulanum, Pompeji und Stabiä so gänzlich verschüttet, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Sechzehn hundert Jahre lang blieben sie im Schooße der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 kam man durch das Ausgraben eines Brunnens auf ihre Spur. Seitdem ist bis auf unsere Zeit das Nachgraben fortgesetzt worden, und die vielen kostbaren Überreste des Alterthums werden im Mu- seum der Stadt Porti ei, welche über dem alten Herkulanum erbaut ist, aufbewahrt. Als die ältesten Bewohner des Landes werden die Hnotrer angegeben; dann folgen die O s k e r, denen aber dieetrusker eine Zeitlang die Herrschaft entrissen, bis die Samniter eindran- gen und das Land eroberten. Aus der Vermischung der neuen Eroberer mit den früheren Bewohnern ist der Name Campa- nee hervorgegangen. Eine der ältesten Städte ist Cumä am Meere, die von Chalciden aus Euböa schon um das Jahr 1030 vor Ehr. gegründet sein soll. Die ganze Umgegend ist sowohl durch großartige Erscheinungen in der Natur, als auch durch 0 Omnium non modo Italia, sed toto orbe terrarum pulcerrima Campania plaga est. Nihil mollius coelo, denique bis floribus vernat. Nihil uberius solo; ideo Liberi Cererisque certamen dicitur. Nihil hos- pitalius mari. Flor. I. 16.

3. Die Alte Geschichte - S. 54

1866 - Münster : Coppenrath
54 Mit großen Augen sah er den Brief an und hielt ihn für ein belebtes Wesen, weil er seine Näschereien verrathen hatte. 17. Aegyptische Baukunst. Kein Volk hat der Nachwelt so riesenhafte Denkmäler seiner Baukunst hinterlassen, als die Aegyptier. In den östlichen Felsen- gebirgen fanden sie das vortrefflichste Material zu denselben, Granit, Porphyr, Marmor, Alabaster, und dieses benutzten baulustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht wahrhaft in Erstaunen setzte. Zwar liegen die meisten dieser ungeheueren Denkmäler des Alterthums zertrümmert, oder mit dem aus der Wüste hergewehten Sande bedeckt; viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen des Kunst- sinnes und des anhaltenden Fleißes der Aegyptier. Unter ihren Werken verdienen außer den vielen herrlichen Tempeln beson- ders genannt zu werden: 1. Die Katakomben oder Gräber. — Diese sind angelegt in der libyschen Bergkette, besonders bei Theben, mit einer Menge langer m vielfachen Windungen sich hinziehender Gänge, die zu Gemächern, Seitenkammern, Hallen oder Treppen führen. Die Wände dieser Ruhestätten der Todten sind reich verziert mit Hieroglyphen und mit eingehauenen und bemalten Bildern, die sich größtentheils auf das Leben nach dem Tode beziehen. Diese Bilder haben sich so frisch erhalten, als wäre die Arbeit eben vollendet. 2. Die Obelisken. — Diese sind viereckige oben spitz zulaufende Säulen und haben ohne das Fußgestell eine Höhe von 50 bis 180 Fuß und sind so verhältnißmäßig unten von 5 bis' zu 25 F. in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe be- stehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härte- sten, meist röthlichen Granit aus dem östlichen oder arabischen Gebirge in Ober-Aegypten. Sie sind auf das feinste polirt und führen auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder. Zur

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 284

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 284 hochherzig untersttzt, 1893 und 1894 die Arbeiten auf Hissarlik zum Abschlsse. 3m Gegensatze zu Schliemann nimmt er an. da nicht die Burg der zweiten Schicht, die er in die Zeit von 2500 und 2000 setzt, das alte Troja sei, sondern die durch ihn aufgedeckte Burg der sechsten Schicht, welche zweifellos aus der mykenischen Periode stammt, in die ja auch die Wurzeln der homerischen Gesnge hinauf-reichen. 2. Ergebnisse der Ausgrabungen Schliemanns.1) Schliemann glaubte in dem Hgel von Hissarlik 7 verschiedene Trmmerschichten, die sich allerdings z. T. nicht deutlich vonein-ander scheiden, erkannt zu haben.2) Die erste Schicht bietet die Ruinen der ltesten Stadt; ihre Zeit ist etwa um 3000 - 2500 v. Chr. anzusetzen. Die Mauern bestehen aus kleinen in Lehm gebetteten Bruchsteinen. Die Werkzeuge sind noch aus Stein. Fr diese prhistorische Kultur ist besonders die Be-stattungsweise charakteristisch. Die Leichen wurden nicht in ausgestreckter Lage wie zur mykenischen Zeit, sondern in Hockerstellung beigesetzt in Felsengrbern oder in Lehmziegelsrgen. In der zweiten Schicht glaubte Schliemann die Burg des homerischen Troja zu erkennen, während die eigentliche Stadt sich weiter nach unten hin ausgedehnt habe. (Er sttzte seine Ansicht a) auf die ausgegrabenenen Bauten, b) auf die reichen Einzelfunde. a) Unter den Bauten sind besonders bemerkenswert die Neste einer gewaltigen Burgmauer, die namentlich im Sden gut erhalten ist. Diese Ringmauer, in der auch verschiedene Turm- und Torbauten festgestellt sind, ist stark gebscht und besteht unten aus kleinen unbe-hauenen Steinen in Lehmmrtel, während die eigentliche ca. 4 m hohe und dicke, vom Burgniveau an senkrechte Schutzmauer aus Ziegeln be-steht, die aus Lehm, Stroh oder Heu, Topfscherben und Muscheln ge-fertigt und an der Sonne getrocknet sind. Die Steine sind in Lehm-mrtel eingelassen, und zur strkeren Befestigung sind die Steinlagen wie in Mykene z. T. mit Lngsbalken durchsetzt. Auerdem ergaben die Ausgrabungen im Innern der Burg verschiedene Hfe und Wohn-rume derselben Bauart. Diese Burg ist 3 mal durch eine Feuers-brunst zerstrt und wieder aufgebaut. 1) Schliemann hat die Ergebnisse seiner Arbeiten auf Hissarlik in vielen groen Werken niedergelegt. Sein Hauptwerk 3ltos, Stadt und Land der Trojaner" erschien 1880 mit Beitrgen von 10 Gelehrten, einer Selbstbiographie und einer Vorrede von Rudolf Virchow. Alle diese Verffentlichungen der Troja werden (bis auf die Abbildungen) berflssig durch das Werk: Troia und Jlion", Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Jlion 1870-1894, von Wilhelm Drpfeld, Mit 471 Abbildungen im Text, 68 Beilagen. 8 Tafeln. - Athen. Beck & Barth. 1902 (Xviii, 652 5.4; 9r 40). 2) Die vielen Besiedelungsschichten erklären sich, wenn man bedenkt, da dieser Hgel wegen seiner Lage vielen Vlkern und Stmmen des indogermanischen Sprachstammes auf der Wanderung von Asien nach Europa einen willkommenen Halteplatz bot.

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 285

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 285 - b) Sehr reich war in dieser Schicht die Ausbeute an kostbaren Einzelfunden. Die meisten gehren zu dem 1873 in einer ffnung der Burgmauer in einem groen Silbertopfe aufgefundenen groen Schatze, den Schliemann den Schatz de priamos nannte. Darunter sind sehr viele weibliche Schmucksachen aus Gold, z. B. Diademe, Kopfbinden, Armspangen, Ohrringe, Halsbnder, Brustschmuck, Fingerringe usw.-ferner groe Silberbarren, Vasen und Schalen aus Silber und Kupfer; goldene Becher; kupferne Dolche, Lanzenspitzen und Streitxte. Auer diesem groen Funde sind noch zu verschiedenen Zeiten viele andere kostbare Einzelfunde derselben Art gemacht. Dazu kommen dann noch Amulette, Perlen aus Stein und Ton, Tausende von Spinnroirteln, Siegel usw. Zu den wertvollsten Stcken gehren aber die ausnahmslos mit der Hand gearbeiteten Tongefe: zahlreiche mehr als 2 m hohe Tongefe (nisou), die zur Aufbewahrung von (Betreibe, Wein usw. dienten, sogenannte Gesichtsvasen, Schnabelkannen, doppelhenkelige Becher (enag /j,(ptxi}7ceixov) usw. Nicht unerwhnt darf bleiben ein Mdchenskelett.') Der groe Schatz und die Einzelfunde aus Hissarlik befinden sich als Geschenk Schliemanns an das Deutsche Reich seit 1881 (vorher in London) unter preuischer Verwaltung im Htufeum fr Vlkerkunde in Berlin. Es fehlen nur wenige Stcke, die z. T. 1873 von Arbeitern gestohlen, teils zu einem goldenen Kopfschmucke fr Frau Schliemann benutzt sind, teils sich im Tschinili-Kiosk in Konstantinopel befinden. Die 3., 4., 5., 6. Schicht zeigen nach Schliemann bereinstimmend dorfhnliche, rmliche Lehmbauten, während die Einzelfunde im groen und ganzen mit denen der voraufliegenden Periode bereinstimmen. Nur in der 6. Schicht fand Schliemann eine Tonart, die etruskischen Ursprunges zu sein scheint; er nennt sie die lydische Tpferware, in der unbewiesenen Annahme, da die Etrusker aus Lydien stammen. Die 7. Schicht stellt in ihren zahlreichen Bauten, Einzelfunden und Inschriften, die vom 4. Jahrhundert v. Ehr. bis ca. 500 n. Chr. reichen, das griechisch-rmische Ilium dar. 3. Ergebnisse der abschlieenden Arbeit Drnfelds (1893-94). Drnfeld setzt nicht 7, sondern 9 Schichten in dem Burghgel von Hissarlik an und erkennt in den Trmmern der sechsten Schicht das homerische Troja. Die genaue Erforschung dieser Schicht ergab nmlich die Reste einer mykenischen Burg von etwa 500 m im Umfange, fr deren Bau Drpfeld schtzungsweise die Zeit von 1500 bis 1000 v. Ehr. ansetzt. Die mchtige Ringmauer, die zu 3/5 noch in einer Hhe von durchschnittlich 5 m aufgedeckt ist, zeigt 3 Tore (und eine Ausfallpforte) und 3 Trme. Das Haupttor, das dardanische Tor, befindet sich im i) Viele Funde zeigen auslndische Herkunft, z. B. die groen Diademe (gypten), Elfenbein und Nephrit (Asien) usw.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 286

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
286 Sden. Das skische Tor liegt auf der Nordseite, die leider fast ganz zerstrt ist. Von den Trmen verdient besondere Beachtung der ge-waltige Nordostturm, der, den Hauptbrunnen der Burg umschlieend, in einer Breite von 18 m ungefhr 9 m vor die Mauerflucht vor-springt und noch in einer Hhe von 10 m aufrecht steht. Von den innerhalb des Burgringes aufgedeckten 7 stattlichen Bauten zeigen ein paar einrumige Gelasse die Zyklopische, die andern anteiligen Bauten die mykenische Bauweise aus bearbeiteten und gegltteten Steinen. Auch die Einzelfunde, besonders die Tpferware der sechsten Schicht, zeigen mykenische Herkunft. berhaupt gehren wohl auch die myke-nischen Funde, die man vereinzelt in den unteren Schichten machte, der 6. Schicht an. - (Eine Unterstadt ist nicht aufgedeckt. Zwischen der 6. und 9. Schicht erkennt er dann 2 dorfhnliche Ansiedelungen aus lterer und jngerer griechischer Zeit. 4. Warum verdient die Ansicht Drpfelds vor der Schliemanns den Vorzug? Weil die Burg der 6. Schicht sowohl in den Bauten (bzgl. des Materials und der Anlage), als auch in den Einzelfunden der myke-nijchen Kulturperiode angehrt, in die ja die Anfnge der homerischen (Bedichte hinaufreichen, während die Burg der 2. Schicht eine viel ltere Kultur aufweist. 5. Die Hauptbedeutung der Ausgrabungen auf Hissarlik liegt in dem Nachweise, da an der Stelle des heutigen Hissarlik in der mykenischen Kulturepoche eine mchtige Burg gestanden hat, und ba die Topographie jener (Begenb in den wesentlichen Punkten mit der homerischen Topographie bereinstimmt.1) So ist z. B.: 1. Hissarlik nur ca. 4 km vom Meere gelegen. 2. Man erblickt von H. aus im Norben den Hellespont mit dem bahinter liegenben Festlanb und im Sben das Ibagebirge. 3. Der Burghgel der 6. Schicht hat einen hher gelegenen Punkt, den die homerische Beschreibung verlangt axqordrri Horn. Ii. Xx. 52, Xxii, 172). 4. Homer nennt die Burg von Troja an verschobenen Stellen f-Qvyvia, breitstraig. Dieser Zug pat auf die von Drpfelb aufgebeckte Burg, ba die Strae, welche den inneren Mauerring entlangluft, bis zu 10 m breit ist. 5. Die von Homer auf der Burg von Troja erwhnte Bauweise mit schn gegltteten Hausteinen ist fr die Burg der 6. Schicht gerabezu charakteristisch. 6. Auch der &yxw> der Mauer, den Patroftlos (Ii. Xvi, 702) breimal vergebens zu ersteigen sucht, lt sich bei der Burg der 6 Schicht i) Henke glaubt, da das zerstrte Troja auf Hissarlik zu suchen sei, da Aber die homerische Topographie der rtlichkeit bei Bunarbaschi entspreche.

7. Das Altertum - S. 9

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
9 und gyptisches Leben im Altertum. 2 Bd. 1885-87 (populr) fr Babylonien-Assyrien: Tiele, Babylonisch-assyrische Gesch. 2. Teile, Gotha 1886=88 (mit reichem Quellenmaterial). Rommel, Geschichte Babyl. u. Assyr. Berlin 1885 ss (mit zahlreichen Abb.) Lindl, Cyrus (Weltgesch. in Charakterb) Kaulen, Assyr. it. Babyl. Freiburg i. Br. 5. Aufl. 1899 (populr). Der Schauplatz der altorientalischen Geschichte. Die altorientalische Geschichte hat sich besonders in dem Zwischen-lande zwischen den Strmen Euphrat und Tigris, in Palstina und in gypten abgespielt. Doch mehren sich die Anzeichen, da auch Sd-persien (Elam), Kleinasien und Sdarabien in einzelnen Perioden ent-scheidend in die Geschichte und Kultur des alten Orient eingegriffen haben. Das Land zwischen Euphrat und Tigris zersllt in Hoch- Babylomen. und Niedermesopotamien : letzteres bezeichnet man gewhnlich als Babylomen. Hochmesopotamien, auch kurzweg Mesopotamien genannt, bildet die Fortsetzung der arabischen Wstentafel, in welche die aus Armenien kommenden Flsse Euphrat und Tigris schmale fruchtbare Tler eingegraben haben. Abseits von den Flssen trgt das Land meist Steppencharakter war daher von jeher nur dnn bevlkert. Der Osten ist durchschnittlich fruchtbarer als der Westen; er ist das Stammland der Assyrer, eines im Sptaltertum ganz semitischen Volkes, das aber wohl in frher Vorzeit einen starken kleinasiatischen Einschlag bekommen hatte. Assnr (jetzt Kalat Schergat) am rechten und Ninive (Knjnndschik. Neb. Jnnns) am linken User des Tigris sowie das am Rande des Zagros-gebirges gelegenen Arball (Irbil) waren die Hauptstdte der Assyrer Babylomen liegt in dem auch noch vom Persischen Meerbusen ein-genommenen Grabenbruch zwischen der Wstentafel und dem iranischen Randgebirge und hat durch die Anschwemmungen vom Euphrat und Tigris den Charakter einer fruchtbaren Ebene bekommen. Im frhen Altertume floffen die beiden Strme noch getrennt ins Meer und zwar ungefhr 20 Meilen nrdlicher als jetzt; auch hat sich ihr Lauf vielfach verndert. Der Boden von Babylomen war einst von fast unerschpflicher Fruchtbarkeit und lohnte besonders den Anbau von Weizen, Gerste, Sesam und mancherlei Gartengewchsen. Von den Stdten waren die meisten am Euphrat angelegt, einzelne auch am Tigris; Verschiebungen der Flulufe bewirkten, da mehrere von ihnen spter im Binnenlande lagen. Die wichtigsten Pltze waren Babel (jetzt Hillah), Ntppnr (Niffer), Erech (Warka), Ur (el-Mnkajjir), (Sridu (Abu Schahrein), Lagasch (Tello). Palstina bekommt seinen geologischen Charakter durch die syrisch- Palstina, palstinensische Grabenversenkung, die vom Golf von Akaba nordnordstlich

8. Das Altertum - S. 104

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
D. Rmische Geschichte. I. Italien, Land und Leute. 1. Das Land. Name und Ste der jetzt gebruchliche Name der Griechen auf die lateinische a3e0nff' Bezeichnung Graeci zurckgeht, so wurde die Apenninhalbinsel von den Griechen nach den im Sdosten wohnenden Jtalern Italien, d. h. Rinderland, genannt. Bis in die Zeit des Angnstns verstand man nur die eigentliche Halbinsel (150 000 qkm) unter der Bezeichnung Italien; Rubikon und Makra bildeten die nrdliche Grenze. Zu den auer-italischen Verwaltungsbezirken oder den Provinzen zhlten .nach ihrec Eroberung die Potiesebene und die um den tyrrhenischen Bruch gelegenen Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika. Sage. Wegen seiner Mittellage war Italien wie geschaffen zur Be-herrschung des ganzen Mittelmeergebietes. Voraussetzung 'dafr war allerdings der Besitz Siziliens, weil diese fruchtbare Insel die Brcke nach Afrika, besonders nach Karthago, bildete und den Verkehr vom West- zum Ostbeckeu beherrschte. Whrend Sardinien und Korsika die Reste eines alten Festlandes, der Tyrrhenis, sind, bildet Sizilien auch geologisch die Fortsetzung des Entstehung, tertiren Apennin. Durch quartre Einbrche erhielt die Halbinsel ihre jetzige Gestalt; der Zusammenhang mit Afrika wurde unterbrochen und durch Lngsbrche der parallele Verlauf der West- xtnb Ostkste verursacht. Hufige Erdbeben und zahlreiche vulkanische Erscheinungen bezeugen die letzten erdgeschichtlichen Umwlzungen. Vulkanisch sind der tna, der Vesuv und die Phlegrischeu Felder, die Albanerberge und die vielen Mare im mittleren Italien, nur der Tra-simenische See ist der berrest eines alten Meeresarmes. Der Boden im Gebiet der Mare zu beiden Seiten des Tiber besteht aus vulkanischem Tuffstein, der fr unterirdische Grste (Katakomben) sehr geeignet ist. Trotz der langen Kste sind die Bedingungen fr die Schiffahrt Ostkste, weniger gnstig als in Griechenland. Die Ostkste an der Rckenseite des Apennin ist fast hafenlos; nur Anco na auf vorspringendem Kalk-

9. Das Altertum - S. 4

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
4 sind, so da von einer Weltgeschichte eigentlich nicht gesprochen werden kann. Das Mittelmeergebiet war daher von unserem Standpunkt aus im Altertum die Welt. i O/ju Ii. Das Mittelmeergebiet. Seine Beziehung zur Entwickelung der Antike. Das ganze Mittelmeergebiet besteht aus einem lteren Schollenland und einer jngeren Faltenregion. Das Schollenland von Syrien, von Mesopotamien bis zum Schwemmland des Euphrat und Tigris und von Nordafrika bis zum Atlas hat Hochlandcharakter und gewinnt meist nur gebirgiges Aussehen durch die Fluerokou und durch Einbrche; dahin gehrt z. B. der syrische Graben, in dem das Tote Meer liegt. Die groe tertire alpin-himalayifche Falte vom Atlas bis zum Taurus und Kaukasus wurde durch jungtertire Einbrche im Westen und durch quartre im Osten mehrfach zerrissen. Das Gebirge mute besonders an den Stellen, wo der Kalkstein zutage trat, durch Steilabfall und weite drre. Steinflchen zu einer Zeit, wo es noch keine Kunststraen gab, trennend wirken. Die selsigen Ksten mit ihren zahlreichen. Schlupf-winkeln begnstigten den Seeraub, nachdem die Nhe der Gegenksten und die stehengebliebenen Jnselbrcken eine rege Schiffahrt hervor-gerufen hatten. Besser gestellt sr Handel und Verkehr ist das insel- und hafenreichere Ostbecken. Von den unzugnglichen Ksten des Westbeckens hat die besonders ungnstige spanische Kste eigentlich nur einen guten Hafenplatz in Cartagena. Vor dem daher erst spt in der Geschichte hervorgetretenen Spanien hatte Italien mit dem fruchtbaren, heiumstrittenen Sizilien die wichtige Mittellage voraus. Nebenbuhler konnte hierin nur Karthago werden, das an offener Querkste gelegen, ebenso-wohl die nordafrikanischen Karawanenstraen wie die west-stliche Durch-sahrt beherrschte. Klima. Das vom kalten ozeanischen Tiefenwasser durch die Schwelle von Gibraltar abgefchloffeue blaue und salzreiche Mittelmeer hat fast stets eine Oberflchentemperatur von + 13, so da es im Sommer mildernd wirkt und im Winter gleichsam der Ofen seiner Umgebung ist. Aus-genommen sind davon nur die mehr kontinentalen Gebiete der Potiesebene, der nord-stlichen Balkanhalbinsel und der Hochlnder Spaniens und Kleinasiens. Der Nord-Ost-Passat, in dessen Bereich während des Sommers der grte Teil des Mittelmeergebietes liegt, ist regenarm, weil er in immer wrmere Gegenden gelangt. Die sommerliche Drre

10. Das Altertum - S. 29

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
C. Geschichte der Griechen. I. Land und Leute. Das zwischen dem Jonischen und gischen Meer gelegene sdliche Lageu^Bod^n-Dreieck der Balkanhalbinsel in der Gre Bayerns nennt man Griechenland. eet u"9 Den Osten nimmt das schwer berschreitbare tertire dinarische Gebirgs-fystem ein, im Norden Pindos genannt. Abgelste Teile sind die Jonischen Inseln (Korkyra, Leukas, Jthaka). Im Sden verbreitert sich das Ge-birge zu dem schwer zugnglichen Hochland Arkadien, tritt dann in den zwei Zgen Parnon und Ta^fgetos ans Meer und wird durch seine Fortsetzungen aus Kreta und Kypros mit den kleinasiatischen Gebirgen verbunden. Nur Attika und Euba gehren einer alten, teilweise ein-gesunkenen Scholle an, deren Reste die steilen und buchtenreichen Kykladen oder Kreisinseln sind mit Delos in der Mitte. Zahlreiche Einbrche schusen tiefeinschneidende Meerbusen und jene Tiesebenen, die Mittelpunkte des politischen Lebens wurden. Die Einbruchsgebiete sind vielfach aus-gezeichnet durch Vulkanismus oder heie Quellen (Delphi am Fue des Parna und die Thermopylen, d. h. Warmtore). Durch den Korinthischen und Sarouischen Meerbusen (Salamis. gina) wird der Peloponnes oder die Pelopsinsel abgetrennt. Die beiden Nord- und Golfe waren im Altertum durch eine Rollbahn verbunden, welche die Mlttelgrrechen-Landenge oder den Jsthmos von Korinth durchquerte. Die Ein-schnrung des nrdlichen Teiles durch den Ambrakischen (Vorgebirge Aktion) und Malischen Golf veranlagte weiterhin noch die Unter-scheidung von Nord- und Mittelgriechenland. Der Norden wird durch den Pindos in eine stliche und westliche Hlfte geschieden. Der Westen war vom Sitz der griechischen Kultur fast ganz abgeschloffen; Epeiros und Aitolien haben erst in rmischer Zeit einige Bedeutung erlangen knnen. Im Osten fetzen sich an das dinarifche Rckgrat seitlich ver-laufende Rippert an, durch die scharf getrennte Landschaften gebildet werden. Zwischen den Kambnnischen Bergen und dem Othrysgebirge lag Thessalien, vom Meere abgeschlossen durch Olymp, Ossa und Pelion. Durch das Tempetal zwischen den beiden ersten Bergen ergo sich der Peneios ins Meer. Die Auslufer des Oitagebirges
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